Zum Abschluss des Zuchtjahres 2017 fand am 13. und 14. Januar 2018 die 49. Badische Landes-Rassekaninchenschau in der Messe in Offenburg statt. Daran angeschlossen war die 47. Landes-Jugendschau.
Erstmals waren auch Züchterinnen und Züchter aus dem benachbarten Landesverband Württemberg-Hohenzollern zur Teilnahme an der Schau eingeladen. Erfreulicherweise sind viele dieser Einladung gefolgt, so dass von den über 4.350 Kaninchen ca. 500 Kaninchen aus Württemberg kamen. Dies hat die Landeskaninchenschau in vielen Belangen bereichert und sicherlich ein ganzes Stück attraktiver gemacht.
So bestand auch erstmals die Möglichkeit, den Titel eines "Baden-Württembergischen Meisters" zu erringen. Voraussetzung dafür war, dass in der jeweiligen Rasse bzw. im jeweiligen Farbenschlag Züchter aus beiden Landesverbänden ausgestellt hatten.
Der Aufbau der Schau erfolgte am Samstag, 6. Januar.
Obwohl der Samstag auf den Dreikönigstag gefallen ist, waren über 150 Helfer gekommen. So ging der Aufbau der zahlreichen Käfigreihen zügig vonstatten und schon zur Mittagszeit war die meiste Arbeit erledigt.
Parallel dazu erfolgte der Aufbau der für die EDV-Abwicklung notwendigen Computer, Drucker und des Netzwerks. Hierbei waren aus Unteröwisheim wieder Jürgen und Fabian Müller sowie Achim und Kai Lautenschläger mit dabei.
Die vier hatten zu diesem Zeitpunkt schon viele Stunden für die Vorbereitung der Landesschau investiert. Denn schon Wochen vorher mussten die Anmeldungen zur Schau erfasst, geprüft und die Rückmeldungen an die Züchter ausgedruckt, kuvertiert und zurückgesendet werden.
Auch unser Zuchtfreund Gerhard Balduf hat sich als freiwilliger Helfer in den Dienst der Landeskaninchenschau gestellt. Er war Teil des unermüdlichen Küchenteams, das über alle Tage bestens für das leibliche Wohl der vielen Helfer und Aussteller gesorgt hat. Ob morgens zum Frühstück oder noch spät abend für einen letzten Snack, die Frauen und Männer vom Verpflegungsteam waren immer zur Stellen. Hierfür ganz großen Dank und Respekt !
Die Einlieferung der Tiere erfolgte am Mittwoch, 10. Januar ab 12 Uhr. Alles verlief ruhig und geordnet.
Nachdem alle Ummeldungen getätigt und am Computer erfasst worden waren, wurden die Bewertungskarten und Bewertungsunterlagen für den nächsten Tag erstellt und gedruckt. Auch dies verlief problemlos und so war schon gegen 21 Uhr auch für die Mitarbeiter in der EDV-Abteilung das Tagwerk vollbracht.
Schon früh um 7.30 Uhr am nächsten Morgen trafen sich dann die Preisrichter, Zuträger und Schreiber in der Ausstellungshalle. Der Tag der Bewertung stand an. Nach einer kurzen Begrüßung und Ansprache durch den Landesverbandsvorsitzenden Jörg Hess wurde die Bewertung in Angriff genommen. In den nächsten fünf bis sechs Stunden übernahmen 60 Preisrichter in 30 Gruppen die Bewertung der 4.353 Kaninchen.
Anschließend musste noch die Vergabe der Preise und Auszeichnungen innerhalb der Preisrichtergruppen erfolgen. Vom Unteröwisheimer Kleintierzuchtverein haben hier Peter Stritzki als Schreiber und Erika Stritzki als Zuträgerin mitgewirkt.
Gegen 14 Uhr waren die ersten Auswertungen fertiggestellt und wurden zur EDV-Erfassung eingereicht. Nun begann dort die Arbeit. Jede Bewertung und jeder Preis wurde über ein spezielles Computerprogramm erfasst.
Dies musste zügig erfolgen, um das Ergebnis rechtzeitig an die Druckerei weiterleiten zu können. Diese hat dann über Nacht den 170 Seiten starken Ausstellungskatalog erstellt.
Der Katalog gibt eine Übersicht über alle Bewertungen und die vergebenen Sammlungspreise, über die Vergabe der Meister- und Vizemeister, die Siegertiere und die sonstigen Auszeichnungen. Dort stehen auch Name und Adresse der Züchter und ob ein Tier käuflich erworen werden kann. Der Katalog ist deshalb das wichtigste Nachschlagewerk während und nach der Schau und die Nachfrage ist entsprechend groß.
Entsprechend groß sind deshalb auch die Enttäuschung und die Probleme, wenn der Ausstellungskatalog nicht rechtzeitig zur Verfügung steht.
Doch alles lief planmäßig und die Palette mit den fertigen Katalogen wurde schon am Freitag mittag angeliefert. Rekordverdächtig.
So konnten die Helfer und Mitarbeiter bereits am Freitag abend in dem umfangreichen Werk schmökern und via Handy, Whatsapp oder sonstige Medien wurden befreundete Züchter und Vereinskollegen über die mit Spannung erwarteten Ergebnisse informiert.
Wie in jedem Jahr überwiegt dabei bei den einen die Freude und bei den anderen die Enttäuschung, denn bei vielen Rassen ist die Konkurrenz riesengroß und nicht jeder kann den ersten Platz erringen.
Leider mussten sich die Unteröwisheimer Aussteller in diesem Jahr überwiegend mit enttäuschenden Ergebnissen abfinden. Nach den prima Punktzahlen auf den vorangegangenen Schauen hatten die Unteröwisheimer Züchterinnen und Züchter mit gutem Gefühl 44 Kaninchen zur Landesschau gemeldet. Die Bewertungen blieben allerdings deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Woran lag's ?
Zum einen am späten Ausstellungstermin. Einige Tiere waren nicht mehr in allerbester Schaukondition. Zum anderen wurde der ein oder andere Fehler beim Schaufertigmachen übersehen. Dies führt bei einer so großen Schau und der starken Konkurrenz sofort zu entsprechenden Punktabzügen. Und dann gibt es da natürlich immer wieder das Thema Preisrichter. Trotz einheitlicher Vorgaben zur Bewertung werden manchmal die Schwerpunkte anders gelegt und eben strenger oder weniger streng ausgelegt, was dann leider zu unterschiedlichen Ergebnissen beim gleichen Kaninchen führt. Das passiert eben dort, wo Menschen bewerten und sich etwas nicht eindeutig messen lässt. Das wissen auch die Kaninchenzüchter.
Erfreuliche Ausnahmen waren Franz Grossl und Kai Lautenschläger. Franz Grossl erreichte mit seinen schwarzen Alaska hervorragende 385,0 Punkte und lag damit nur knapp hinter der Spitze. Dies ist umso höher einzuschätzen, wenn man weiß, dass die Alaska immer die mit am stärksten vertretene Rasse auf einer großen Ausstellung sind. Für dieses gute Ergebnis erhielt Franz eine Ehrenmedaille des Zentralverbands.
Kai Lautenschläger erzielte wie schon in den letzten Jahren auf der Landesschau das beste Ergebnis des Zuchtjahres. Er wurde mit seinen Schwarzgrannen mit 385,0 Punkten überlegener Landesjugendmeister.
Außerdem gehörte ihm das einzige Tier mit der Höchstnote "vorzüglich" und 97 Punkten, wofür er zusätzlich mit einem Sach-Ehrenpreis belohnt wurde.
Ergebnisse der Unteröwisheimer Aussteller:
Richard Rapp Franz Grossl Franz Grossl Cosimo DeVincentiis Fabian Müller Cosimo DeVincentiis Fabian Müller Maria DeVincentiis Fabian Müller Kai Lautenschläger | Thüringer Alaska Alaska Deutsche Kleinwidder wildfarben Deutsche Kleinwidder dunkel-/eisengrau Deutsche Kleinwidder schwarz Deutsche Kleinwidder weiß RA Perlfeh Zwergwidder schwarz Schwarzgrannen | 380,0 385,0 380,0 189,0 380,5 380,5 379,5 380,0
385,0 | Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte
Punkte |
Am Samstag und Sonntag waren die Tore der Schau für das breite Publikum geöffnet. Auch viele Züchter und Gäste aus anderen Landesverbänden und aus dem benachbarten Ausland
haben sich einen Besuch bei diesem Großereignis nicht nehmen lassen. Die Gelegenheit wurde genutzt, um Zuchtfreunde aus nah und fern zu treffen und zwischen den Käfigreihen ausgiebig zu fachsimpeln.
An den Industrieständen wurde eine große Auswahl an Futtermitteln, Transportkisten, Stallzubehör und sonstigen Utensilien rund um die Kaninchenzucht angeboten.
Und beim Tierverkauf gab es Gelegenheit, neue Kaninchen zu erwerben, um damit hoffentlich die eigene Zucht zu verbessern und weiter voranzubringen.
Denn das neue Zuchtjahr 2018 hat schon begonnen. Hierfür allen Züchterinnen und Züchtern viel Erfolg und "Gut Zucht 2018" !
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Viele weitere Bilder und Informationen zur Landeskaninchenschau finden Sie auch auf der Internetseite des Landesverbands.